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Liebe Leserinnen und Leser 🌳🌲 Die KBOB und damit der Bund regeln das öffentliche Beschaffungswesen (BöB) neu. Ab 2021 tritt die Totalrevision des Bundesgesetzes in Kraft. Dazu hat die KBOB diverse Empfehlungen, Leitfäden, Faktenblätter und weitere Instrumente erarbeitet. Nebst dem Faktenblatt Neue Vergabekultur – Qualitätswettbewerb, Nachhaltigkeit und Innovation im Fokus des revidierten Vergaberechts wurde auch die Empfehlung Nachhaltiges Bauen mit Holz diesen Herbst neu herausgegeben.
Eco-bau beschäftigt sich schon lange mit dem Thema nachhaltiges Holz. Wir fordern zertifiziertes Holz im Gebäudelabel Minergie-Eco und SNBS, wie auch bei den Empfehlungen nach Eco-BKP und Eco-Devis ein. Damit gilt auch für die Eco-Produkte ein Nachweis.
Der Nachweis «nachhaltiges Holz» ist jedoch in der Bauwirtschaft zum Teil schwierig zu belegen. Warum das so ist, was Bauherren und Unternehmen beachten müssen, und wie das in den Eco-Produkten umgesetzt wird, darüber gibt dieser Eco-Pro Auskunft. Ebenso werden Präzisierungen in den Bewertungsanforderungen kommuniziert und interessante Publikationen zu Baumaterialien vorgestellt. Gute Lektüre!
Marianne Stähler Verantwortliche Eco-Produkte
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Marianne Stähler wird neue Geschäftsleiterin von eco-bau Der Vorstand eco-bau stellt Marianne Stähler auf den 1. Januar 2021 als neue Geschäftsleiterin an. Sie wird als Nachfolgerin von Barbara Sintzel die Leitung des Vereins übernehmen. Marianne Stähler ist seit 2010 für den Verein tätig und seit vier Jahren in dessen Geschäftsleitung. Bisher war sie verantwortlich für die Weiterentwicklung der Eco-bau-Instrumente und die Zertifizierung der Eco-Produkte. In ihrer neuen Verantwortung wird sie den Verein operativ führen, weiterentwickeln und dabei auch die Mitglieder und Partner von eco-bau betreuen. Mit der neuen Konstellation werden ab 2021 auch die Verantwortlichkeiten frisch geregelt. Den Fachbereich Gebäude werden Sébastien Piguet und Basil Monkewitz, den Fachbereich Material Christian Pestalozzi und Daniela Eising gemeinsam leiten. Für die Eco-Produkte wird Daniela Eising die Ansprechpartnerin für die Hersteller sein.
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Marianne Stähler
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Themenschwerpunkt – Nachhaltiges Holz beschaffen |
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Nachhaltig produziertes Holz beschaffen – die Methodik und Begriffe dahinter
Viele öffentliche Bauherren befürworten und unterstützen die Verwendung von Holz als ökologischen und nachwachsenden Rohstoff. Wer ökologisch baut, kauft deshalb Holz und Holzprodukte aus nachweislich nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Dafür stehen die Labels FSC, PEFC und HSH. Der Nachweis gestaltet sich jedoch als schwierig, da in der Bauindustrie die wenigsten Firmen (z. B. Schreiner, Bodenleger oder Händler), die Holz oder Holzprodukte verarbeiten, lagern oder verkaufen, eine geforderte CoC-Zertifizierung besitzen. Diese CoC-Zertifizierung garantiert die lückenlose Nachweiskette bis zurück zum Wald. Sie erlaubt dem Unternehmen, das Logo FSC oder PEFC auf das Endprodukt aufzudrucken. Alle Firmen, die keine CoC-Zertifizierung besitzen und Aussagen zur nachhaltigen Herkunft machen, tun dies als «Selbstdeklaration». Sie dürfen dann aber das Logo von FSC oder PEFC nicht auf das Produkt oder den Lieferschein drucken. Für das HSH-Label reicht eine Selbstdeklaration.
Als weitere Möglichkeit für Unternehmen, um für ein spezifisches Gebäude oder Projekt gelabeltes Holz liefern zu können, bieten die Labels die Zertifizierung eines bestimmten Bauprojekts oder Bauteils an. Dies erleichtert vor allem kleineren Unternehmen wie Handwerksbetrieben sowie solchen, die nur eine geringe Nachfrage nach zertifizierten Produkten haben, die Annahme von Aufträgen mit Forderung nach zertifizierten Rohstoffen. Weitere Infos zu FSC Projektzertifizierung und zu PEFC Projektzertifizierung.
Wichtig für Bauherren und das Fachcontrolling Ein CoC-Zertifikat garantiert nicht automatisch nachhaltiges Holz! Denn ein CoC-zertifiziertes Unternehmen kann gleichzeitig mit nachhaltig produziertem und herkömmlichem Holz arbeiten. Deshalb ist es zwingend, immer ausdrücklich nachhaltiges Holz zu bestellen.
Einfacher wäre es, wenn alle holzverarbeitenden Unternehmen und Holzhändler die Wertschöpfungskette mittels eines CoC-Zertifikats nachweisen würden. Dies ist jedoch nicht der Fall. Deshalb stehen die Verbände in der Pflicht, ihre Mitglieder zu unterstützen. Denn es gibt zum Beispiel Gruppen-Zertifikate, die Verbände für Mitglieder als Dienstleistung anbieten könnten: FSC oder PEFC (der neue Standard für Gruppenzertifizierung wird für die Schweiz erst 04.01.2021 in Kraft treten).
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Holznachweis in den Eco-Produkten
Ein Eco-bau Zertifikat beinhaltet immer auch eine Prüfung der Holzherkunft. Hersteller müssen deshalb verschiedene Angaben zu ihren Lieferanten und ihrer Lagerhaltung machen, wenn sie nicht CoC-zertifiziert sind. Ebenso steht neu auf dem Zertifikat der Zusatz des nachgewiesenen Labels nach dem Produktnamen «Produktname-FSC, -PEFC, -HSH». Weiter ist unter Bemerkungen zu lesen: «Bewertung nur gültig mit FSC, PEFC, oder HSH Nachweis auf dem Lieferschein». Je nach Sicherheit des Nachweises wird im Feld «Holzzertifikat», das auf der Detailmaske sichtbar ist, unterschieden zwischen:
- CoC-Zertifikat FSC, PEFC – Höchste Sicherheit. Label kann auf Lieferschein aufgedruckt werden.
- Nachhaltige Holzherkunft bestätigt – Hersteller bestellt und liefert nur gelabeltes Holz von CoC-zertifizierten Lieferanten.
- Lieferfähigkeit mit nachhaltiger Holzherkunft bestätigt – Hersteller bezieht sowohl gelabeltes als auch anderes Holz. Er hat mittels Selbstdeklaration bestätigt, dass er die Hölzer in der Auslieferung unterscheiden kann.
Eco-bau stellt fest, dass die Verifizierung von nachhaltiger Holzherkunft heute noch sehr schwierig ist. Eco-bau und andere Involvierten wären froh, wenn dieser Vorgang einfacher wäre. Dazu wäre nötig, dass sich die Bauwirtschaft und die Verbände hin zu einer CoC-Zertifizierung bewegen.
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Neuerungen in den Eco-Produkten |
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Neue Bewertungsgruppen in den Eco-Produkten Nebst Türen können neu Trennwände bewertet werden. Ebenfalls neu können auch Fensterprofile bewertet werden. Die Profilhersteller müssen nachweisen, dass das Profil für ein Minergie-Fenster geeignet ist: - Nachweis mit einem bereits auf dem Markt erhältlichen Minergie-Fenster, das mit dem entsprechenden Profil hergestellt wird.
- Rechnerischer Nachweis des Profils, dass mit einer durchschnittlichen 3-fach-Verglasung die Anforderungen von Minergie erfüllt sind.
Kriterien und Beschrieb: Fensterprofile Produktgruppe 3 und Trennwände in der Produktgruppe 12. |
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Anpassung Einteilung Akustikputzen ab 1.8.2020 Bis anhin wurden Akustikputze in der Produktgruppe 16 «Andere Baustoffe» eingeordnet. Nun hat der Fachbereich Material entschieden, diese Produkte mit dem Verwendungszweck Akustikputz in die Produktgruppe 02 «Putze und Mörtel» einzuordnen und dort das Kriterium Formaldehyd zu ergänzen. Formaldehyd kommt jedoch nur in kunststoffgebundenen Akustikputzen vor (im Konservierungsmittel). Der Nachweis Formaldehydemissionen bleibt gleich und basiert auf der Prüfkammermessung gemäss EN 16516.
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Anpassung Produktgruppe Zusatzstoffe und Bauchemikalien auf den 1.8. 2020
Aufgrund der Vielfältigkeit der Produkte und der Abgrenzung zu den Flüssigkunststoffen, hat der Fachbereich Material entschieden, die Produktgruppe 15 aufzuteilen. Bestehen mit denselben Kriterien bleibt die Untergruppe 15a «Zusatzmittel und Schalöle», während die Untergruppe 15b «Bauchemikalien» ergänzt wird mit den Kriterien «umweltrelevante Bestandteile» und «Entsorgung». Versiegelungen, die noch in der Produktgruppe 08 Flüssigkunststoffe eingeteilt sind, werden mit der nächsten Rezertifizierung neu nach den Vorgaben der Produktgruppe 15b bewertet. Versiegelungen im Innenbereich werden wie schon vorher, durch die Stiftung Farbe bewertet. Die Bewertungsdiagramme finden Sie im Anhang 3, Produktgruppe 15.
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Publikationen aus der Forschung & Wissenschaft |
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Umweltrechner
Die KBOB, die Stadt Zürich und weitere Organisationen haben ihre Rechner aktualisiert oder neue entwickelt. Mit diesen kann man die Umweltwirkung von verschiedenen Bauteilen und Baumaterialien berechnen: Ebenso sind relevante Berichte dazu verfügbar:In den Eco-Produkten wird einzig der oben erwähnte Holzrechner anerkannt, weil die anderen Rechner mit anderen Berechnungsgrundlagen arbeiten. Der Holzrechner kann zur Berechnung von herstellerspezifischen Werten für die graue Energie genutzt werden und ist im Antragsformular erwähnt.
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Hersteller müssen Treibhausgasemissionen senken
In der Schweiz haben die Treibhausgasemissionen im Bau in den letzten Jahren kaum abgenommen. Dies muss sich ändern, damit wir die Ziele des Pariser Klimaabkommens erreichen. In einer von EnergieSchweiz und der Stadt Zürich finanzierten Studie hat das Ökobilanzbüro Treeze untersucht, was diesbezüglich von den Baumaterialherstellern erwartet werden darf. Die Studie zeigt anhand ausgewählter Baumaterialien, mit welchen technologischen Entwicklungen von Produktionsprozessen, Transportdienstleistungen und Energieversorgungen die Emissionen gesenkt werden könnten. Klar ist: Es reicht nicht, die Produktion auf erneuerbare Energie umzustellen. Vielmehr sind neue Produktionsprozesse und -verfahren notwendig.
Folgende Baumaterialien wurden analysiert: Zement (Klinker) und Beton, Backsteine, Gipskartonplatten, Flachglas, Aluminium, Kupfer, Nickel, Stahl, Zink, Holzwerkstoffe (Dreischicht-Laminatplatten, Brettschichtholz, Spanplatten und Weichplatten), Glaswolle, Steinwolle, Linoleum und verschiedene Kunststoffe. Ausführliche Studie und Kurzfassung.
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Treibhausgase reduzieren mit BIM
Datum, Ort: 3. November 2020, 9-17 Uhr, Webinar Flyer und Anmeldung
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Inhouse Schulung für Hersteller und Kunden der Eco-Produkte Falls Sie eine auf sich zugeschnittene Schulung zu den Eco-Produkten für Ihre Mitarbeitenden buchen möchten, wenden Sie sich an: produktbewertung@eco-bau.ch. Gerne nehmen wir mit Ihnen Kontakt auf.
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Geschäftsstelle eco-bau I Röntgenstrasse 44 I 8005 Zürich I newsletter@eco-bau.ch Marianne Stähler
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